Heute Abend, punkt 18 Uhr, d.h. in wenigen Minuten, wäre unser geliebter Sohn Bernie 53 Jahre alt geworden. Für alle, die ebenfalls traurig sind, möge das folgende Lied erklingen. Sich der Trauer zu stellen, hilft mit, das Unabänderliche zu akzeptieren.
Songtext Es ist schwer zu begreifen dass du fortgegangen bist jede Minute fehlst du dein Lächeln dein Gesicht Die Erinnerung an deine Liebe deine Freundschaft deinen Trost gibt mir die Kraft zu glauben irgendwann sehn wir uns wieder Im Herzen trag ich dich für jetzt und alle Zeit dein Weg endet hier nicht der Himmel trägt dein Licht der Himmel trägt dein Licht
Foto von Freundin Heidi Wildi: Mitten im Schnee blüht die Hoffnung
Ich werde wieder Liebe schenken und meinen Weg hier weiter gehn Gott wird mich dabei lenken mich halten und verstehn Deine Hand wirst du mir reichen wenn meine Zeit gekommen ist bis dahin das versprech ich leb ich jeden Augenblick Im Herzen trag ich dich für jetzt und alle Zeit dein Weg endet hier nicht der Himmel trägt dein Licht der Himmel trägt dein Licht
Foto Fabienne Griessen: Ambi (Bernard, Bernie)
Liebster Bernie, unsere Liebe wird nie aufhören.
17.02.2021: Elisa und DER MANN
Foto von Freundin Heidi Wildi: Leben wächst auch unter dem Schnee
Soeben erreicht mich die Nachricht, dass eine liebe Freundin gestorben ist. Auch sie…
Dem abgedroschenen Spruch «Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben», können wir im Alltag wenig abgewinnen, er dringt nicht wirklich in unser Bewusstsein ein. «Wenn, dann trifft es die andern, mich bestimmt nicht», beruhigen wir uns, falls sich die Redensart zwischenhinein doch einmal in unsere Gedanken schleicht. So vergehen die Jahre. Ach – und dann werden wir auf einmal brutal und direkt durch das Sterben eines geliebten Menschen mit der Wirklichkeit konfrontiert.
Ich frage mich, ob es denn verkraftbar wäre, wenn wir Menschen unsere Todesstunde kennen würden. Was meint Ihr? Wäre das nicht belastend, auch für unsere Nächsten? Würden wir darob verzweifeln, uns bis zum Letzten sträuben? Wahrscheinlich ist es gut so, wie es ist. Hingegen finde ich es klug, wenn wir das Leben auskosten – nicht nur im Hinblick darauf, dass es endlich ist… sondern weil es uns trotz Kummer und Schmerz ebenso viel Freude und Glück schenkt. Am Leben zu sein, zu spüren, wie Gottes Atem durch unseren Körper strömt, ist Grund zu Ehrfurcht und Dankbarkeit. Hier auf Erden können wir das Geheimnis des Lebens nicht entschlüsseln. Der Trost, dass wir nicht tiefer fallen können als in die göttliche Hand, muss uns genügen.
Freitagnachmittag, 22. Mai 2020: Mit einer guten Freundin und Arbeitskollegin machte mein Sohn Bernie eine Arbeitspause. Sie diskutierten ernsthaft über das Leben und über Krankheiten. Beide hatten vor mehreren Jahren, und viel zu früh, einen schweren Herzinfarkt erlitten und lebten im Wissen, dass sie die Herz-Medikamente regelmässig einnehmen müssten, aber sonst nicht viel machen könnten, als auf ihr Glück zu vertrauen. Noch bevor die Arbeitspause um war, waren sie sich einig, dass sie zwei richtige Glückspilze seien, weil sie auf wunderbare Weise überlebt hätten.
Doch schon am nächsten Morgen in der Früh blieb Bernies Herz stehen. Diesmal kam jede Hilfe zu spät. Nicht nur für uns war es ein riesiger Schock – der Tod kam wohl auch für Bernie völlig unerwartet, aber er kam schmerzlos, gnädig – wie es sich für einen richtigen Glückspilz gehört. Ruhe in Frieden, unser liebster Sohn!
Trauer //Mascha Kaléko, 1907 – 1975 Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang, nur vor dem Tode derer, die mir nahe sind. Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? Allein im Nebel tast ich todentlang Und lass mich willig in das Dunkel treiben. Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben. Der weiss es wohl, dem Gleiches widerfuhr; und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur doch mit dem Tod der andern muss man leben.