
Kürzlich waren DER MANN und ich an einem dreitägigen Spiel-Ereignis – einem Krimi-Wochenende, das im historischen Schloss Hünigen aus dem 16. Jahrhundert stattfand, umgeben von einem nebelverhangenen Park mit uralten Bäumen. Am Tage krächzten die Krähen, des Nachts fehlten auch die Käuzchen nicht. Huuhuu! Wie unheimlich – und wie passend! Eine Teilnehmerin verriet mir, dass sie kein Auge zu tun könne und sich wie ein Wachhund fühle.

Wir hatten das Ehepaar Affentranger aus dem Thurgau zu mimen – wir, seit 60 Jahren ein harmonisches Ehepaar, mit einem vielköpfigen, leider ziemlich missratenen Familiennachwuchs, dessen Benehmen uns Eltern bzw. Grosseltern immer wieder das Blut in die Wangen trieb.

Es war ein Genuss, für einmal in einer anderen Haut zu stecken… Man hat dabei eine gewisse Narrenfreiheit. Wobei ich natürlich nicht vergessen durfte, dass ich mich als 17jähriges Trudi einst in Karl Affentranger, alias DEN MANN, verliebte, weil er dem rebellischen James Dean aufs Haar glich. Zwar fehlt Karl heutzutage die rote Bomberjacke, doch sein Haarschopf ist noch immer rassig und voll, oder nicht?


Zu unserem Schreck mussten wir in diesen drei Tagen mehrere Morde über uns ergehen lassen! Schlimmer noch: Wie uns das Bundesamt für Polizei fedpol vorgängig mitgeteilt hatte, waren die ermittelnden eidgenössischen Beamten per sofort aus Spargründen an den Wochenenden freigestellt, so dass wir, die rund 60 Teilnehmenden, bei den Ermittlungen so ziemlich auf uns allein gestellt waren. Die ersten zwei Todesfälle ereigneten sich bereits während der Trauung von Romina und Lino, dem Hochzeitspaar, das zu feiern wir gekommen waren. Was jetzt?

Da unsere vorlaute «Tochter Ursi» viel Geld für die drei Feiertage zu Ehren von Romina und Lino ausgegeben hatte, wurde die Hochzeit weitergefeiert, als wäre nichts (oder zumindest nicht viel) geschehen. Dabei fehlte jetzt nicht nur der Bräutigam! Das Spiel wurde immer turbulenter, die Toten immer zahlreicher, und die Krimi-Fan-Gemeinde traf sich regelmäßig im extra eingerichteten Ermittlungsraum, wo Briefe, Postkarten, E-Mails, verdächtige Gegenstände, Zeitungsartikel, anonyme Drohungen viel Stoff für Spekulationen lieferten.






Ein Höhepunkt war der Samstagabend mit dem Kostümfest «Bella Italia», wo nach dem Essen zu schmissigen italienischen Schlagern aus den 70er und 80er Jahren getanzt und gesungen wurde. „Zwei kleine Italiener“ von Conny Froboess und „Arrividerci Hans“ von Rita Pavone klingen noch immer in meinen Ohren nach. Die beste, originellste, schönste, verrückteste oder aussergewöhnlichste Kostüm-Idee werde prämiert, hiess es. Zu meiner Überraschung wurde ich dank meinem Tricolore-Kleid mit einem Trostpreis ausgezeichnet – einer Packung Rösti! Warum eigentlich nicht eine Büchse Tomaten-Ravioli?





Am Sonntagmittag kam dann die überraschende Entlarvung – wobei es während der Erläuterungen zu weiteren höchst dramatischen Szenen kam.


Todmüde und zugleich beschwingt kehrten wir nach Hause zurück. Eines ist sicher: Das ganze Spiel war raffiniert und klug aufgebaut, gewürzt mit unglaublicher Komik, gutem Essen, ausgezeichneter Stimmung und temporeichen Überraschungen. Mit anderen Worten: Mir war, als hätte ich lange nicht mehr so gelacht!


Schlaft gut und träumt weder von Käuzchen noch von Nebel,
Eure Elisa
16.11.2022
Glückwunsch zu dieser fantastischen Wochenendzeit!
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Ich danke Dir, liebe Wildgans. Das freut mich! Zuerst war ich ein wenig skeptisch, aber dann war ein richtig tolles Erlebnis. Herzlichst, Elisa 😃
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Da war ja mächtig was geboten! Ei ei ei 🙂
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Ja, lieber Gerhard, wir bekamen überraschend viel für unser Geld, auch kulinarisch. Es wurde zu einem unvergesslichen Wochenende für uns zwei. Ich danke Dir und grüße Dich herzlich, Elisa
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Das glaube ich sofort! Ganz toll!
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Gelt, man sieht’s schon den Fotos an! Danke. 🤩🤩
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Echt urig 🙂
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So war es! Leider müssen wir über den Ausgang vorläufig Stillschweigen wahren, da erst in einem Jahr eine neue Staffel startet. 😶
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Liebe Elisa, ich lese mir das noch in Ruhe durch – bis dahin nur so viel: Glückwunsch zu einem gelungenen Wochenende… 🙂 Viele Grüße Bea
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Liebe Bea, ich danke Dir herzlich, dass Du Dir trotz Arbeitsüberlastung die Zeit genommen hast, meinen Blog anzuschauen. Die vielen Fotos zu betrachten, dauert dieses Mal! Aber sie sprechen ihre eigene Sprache. Liebe Grüße, Elisa
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Du meine Güte, da war ja was los…und so viele Menschen! Liebe Elisa, die Freude sieht man Dir an. Ein sehr erfülltes Wochenende mit viel Spannung und Humor. Danke für Deinen Bericht und die vielen Bilder. Liebe Grüße, Gisela
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Tolles Erlebnis! Glückwunsch, dass Ihr beide es genießen konntet und somit um eine weitere schöne Erinnerung reicher seid! Du hast es wie immer humorvoll beschrieben, mit tollen Fotos
untermalt und uns damit teilhaben lassen. Herbstliche Grüße Ursula
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Liebe Ursula, es war tatsächlich ein tolles Erlebnis, das wir so nicht erwartet hatten. Man sollte viel öfters in eine fremde Haut schlüpfen, das macht wirklich Spaß. Ich danke Dir herzlich für deine freundlichen Komplimente. Gerne hoffe ich, dass Ihr schöne Herbsttage habt und Euch mit dem ersten weihnachtlichen Schmuck auf die feierlichsten Wochen des Jahres einstimmen könnt. Dieses Wochenende beginnen hier schon überall die Weihnachtsmärkte. Bei diesem milden Wetter ist das Bummeln nochmal so schön. Liebe Grüsse, Elisa 🤩🙂😇
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Hm. Ob ich die Kuchenstückchen probiert, ob ich das Essen hätte genießen können? Arsen und Tigerschnurrbarthaar bringen ein‘ um manches Jahr…
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Liebe Gerlinde, daran haben wir gar nicht gedacht! Eigentlich hätten wir das tun sollen… Aber da es ja ein (tatsächlich lustiges) Spiel war, kam nie die Idee auf, es könnte ernst gelten. Danke vielmals für Deinen Beitrag und liebe Grüße, Elisa
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Ging ja noch mal gut…
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