
Habt Ihr wieder Lust auf Sri Lanka und seine Besonderheiten? Hier die Forsetzung:
Forts.: Der folgende Tag sieht uns an einem schattigeren Ort. Dennoch ist unsere Wanderung bei dieser Luftfeuchtigkeit ebenfalls kräftezehrend. Wir keuchen durch ein trockenes Bachbett eine bewaldete Schlucht hinauf, um Mönchshöhlen und einen alten, einsamen Tempel zu besuchen. Der Schweiss fliesst in Strömen.
Beim Abstieg taucht wie bestellt ein Einheimischer an meiner Seite auf und führt mich schweigend, aber sicher zurück über das vertrackte, mit klobigen Steinen und Felsbrocken übersäte Bachbett hinab – er, der kein T-Shirt, nur ein Lendentuch und ganz leichte Sandälchen trägt. DER MANN sieht das nicht gerne. «Ich bin auch noch da,» schmollt er. «Der will sowieso nur Geld.» «Das gebe ich ihm gerne», lache ich, «er hat es verdient!»

«Hast du vergessen, wie dich erst kürzlich ein selbsternannter Führer vom Löwenfelsen hinunterbegleitet, äusserst geschickt von der Gruppe weggelotst und dich schlitzohrigen Händlern ausgeliefert hat? Die angeblich echte Korallenkette, ein «Schnäppchen» für 80 (!) Franken, sei aus billigstem Plastik, hat Asanga gesagt.» DER MANN ist mit Recht sauer: ich bin viel zu leichtgläubig.

Auf einmal drängt uns Asanga, dem es sonst nie eilt. «Es wird Abend», mahnt er. «In diesem Wald hat es unzählige Giftschlangen, und um diese Zeit kriechen sie plötzlich überall hervor.» Hui, jetzt geben wir fünf Touristen aber Fersengeld! Völlig verschwitzt kommen wir im Hotel an.

Für unseren Aufenthalt haben wir ein naturnahes Hotel gewählt, das sich nachhaltigen Tourismus auf die Fahne geschrieben hat, der bei näherem Hinsehen allerdings etwas, sagen wir, ungewohnt ist. Dafür sind wir hier in einer echten Idylle.
Die Anlage liegt in einer sanften Talsenke und grenzt an einen stillen kleinen See. Wenn das Abendlicht über das Wasser streicht, schimmert das umliegende Grün samten im letzten warmen Sonnenglanz. Grosse Vögel schwingen sich lautlos in die Höhe. Um diese Tageszeit überstrahlt den Ort viel Frieden und Ruhe.

Auch in der Natur kommt der Tod unerwartet. Beim Abendspaziergang entdecken wir eine tote Riesenschildkröte. Was ist ihr zugestossen? Schildkröten, Symbol für langes Leben und Weisheit, werden doch uralt! Als wir am folgenden Abend nochmals hingehen, sehen wir nur noch eine Unzahl durchsichtiger Plättchen vom Panzer und ein kleines Halsrückgrat im Gras liegen. Sonst ist rein gar nichts mehr übrig. Waren das streunende Hunde, Vögel oder…??

Wie auch immer: Die Natur ist nachhaltig. Sie verschwendet nichts.

Bleibt gesund und träumt Euch an einen schönen Ort. Die Forsetzung folgt in einer Woche.
Liebe Grüsse, Elisa
28.04.2021
Liebe Elisa, deinen Blog habe ich wie immer sehr gerne gelesen! 🙂
Ich hoffe, dir geht es gut …pass auf dich auf! 🙂 Liebe Grüße Bea
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Liebe Bea, Gleichfalls, pass auch gut auf Dich auf! Mit der Reisesehnsucht laufen wir im Moment ins Leere, gell. Ich danke Dir für Deine lieben Zeilen. Herzlichst, Elisa ❤🧡💛💚
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Du meine Güte! Man muss schon einen gewaltigen Hunger haben, um solch eine riesige Schildkröte zu fressen. War offensichtlich lecker. 🤔 Danke für den lesenswerten Reisebericht, liebe Elisa.
Herzliche Grüße
Gisela
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Ja, gut möglich. Es gab doch früher in Erstklassrestaurants die Schildkrötensuppe. Gut, ist das inzwischen nicht mehr so. Herzlichen Dank für Deine freundlichen Zeilen. Liebe Grüsse, Elisa 🌷🌼
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Wow, in so kurzer Zeit die ganze Schildkröte aufgefuttert, uihuihuih, da läuft mein Hirn auf Hochtouren 😉
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Zum Glück mussten wir das nicht essen!!! Das waren offensichtlich „Fresssäcke“! Herzlichen Dank für Deinen humorvollen Beitrag und liebe Grüsse, Elisa 🥩🍠🍖🍗🥠🥟🍨🍦🥧
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Liebe Elisa, wie schön hast Du wieder Deine Reiseerlebnisse geschildert und mit den passenden Fotos dargestellt! An die Schildkrötensuppe kann ich mich noch gut erinnern, es muss so in den 70iger Jahren gewesen sein als wir sie tatsächlich genossen haben. Die dazugehörigen kleinen Porzellansuppentässchen mit den abgebildeten Schildkröten habe ich sogar noch als Erinnerung aufbewahrt. Gut, dass die Schildkröten mittlerweile unter Naturschutz stehen und eine Verarbeitung derselben nicht mehr vorstellbar ist. So ändern sich die Zeiten.
Eigentlich werden wir durch die Pandemie jetzt auch intensiv zum Nachdenken angeregt, ob es möglich sein wird den gegenwärtigen Lebensstil bzw. die aktuelle Lebensform so fortzusetzen. Ich denke, es wird sich noch einiges in dieser Richtung ergeben. Genießen wir trotz alledem nun erst einmal den schönen Mai und die erwachende Natur. Liebe Frühlingsgrüße schickt Ursula!
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Liebe Ursula, ganz herzlichen Dank für Deinen lieben Beitrag. Ja, auch wir assen in den 70er Jahren hin und wieder eine Schildkrötensuppe. Sie stand auf der Menukarte teurer Restaurants, und mein damaliger Mann hatte eine reiche Tante, die uns manchmal zum Essen einlud. Es ist schon erstaunlich, wie sich die Zeiten geändert haben und stets aufs Neue ändern. Erst mit den Erinnerungen wird einem das klar. Das ist auch gut so. Denn heute empfinde ich Änderungen manchmal als anstrengend, dabei gehören sie zum Leben. Ich wünsche Dir und deinem Mann unbeschwerte Frühlingstage. Liebe Grüsse, Elisa
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