
Liebe Freunde,
«Sie wussten nicht, dass es unmöglich ist, darum taten sie es.» (Mark Twain)
Das erleben wir in diesen Tagen aufs eindrücklichste. Zu viele Menschen arbeiten fast bis zum Umfallen, während andere maus alleine und ohne persönliche Kontakte ausharren müssen oder drängende Geldprobleme haben. Gleichzeitig, es ist zum Staunen, wachsen Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft und im ganzen Land. An dieser Stelle möchte ich allen unter Euch, die DEM MANN und mir helfen oder uns Hilfe angeboten haben, ganz herzlich für ihre Freundlichkeit danken, besonders auch unserem Sohn, der für uns Lebensmittel und Getränke herschleppt und der, wie die meisten unter Euch, durch eine schwierige Phase geht. Wir haben sogar einen wundervollen Blumenstrauss bekommen von einfühlsamen Freunden, die wissen, wie wichtig gerade jetzt Freude und Farben sind. In unserem Umfeld gibt es so viele liebe Menschen. Das allein verleiht uns schon Kraft und Zuversicht. Beten ist ebenfalls hilfreich. Dennoch können wir unsere Besorgnis um unsere Lieben, um unsere Welt und unser Glück nicht einfach verdrängen. Bange ist uns auch um die zahlreichen jungen Menschen und ihre drückenden beruflichen Sorgen. Es geht in jeder Hinsicht um ihre Zukunft.
Der wonnevolle Frühling, der sich trotz eiskaltem Biswind draussen vor den Fenstern entfaltet, hat etwas fast Schmerzliches. Oder ist das eher ein ganz starkes Zeichen der Hoffnung? Ich will darauf bauen. Notrecht bedeutet ja nicht Krieg; wir sind dankbar, dass wir haben, was wir zum Leben brauchen: Ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, sauberes Wasser, treue Freundschaften. Und sagt man nicht, der Mensch wachse mit der Aufgabe? Ich denke häufig an Murray’s Rat: «Auch das geht vorbei.» Oh, wie werden wir uns freuen, wenn es so weit ist!

Letzte Woche rief ich meine 98jährige demente Freundin an. Sie erlitt nach einem Sturz am 6. Februar einen äusserst peinigenden Schenkelhalsbruch, so dass sich die Ärzte trotz ihres Alters zur Operation entschlossen. Sie hat Narkose, Eingriff und Spitalaufenthalt wunderbar überstanden. Bereits ist sie in den Gängen des Pflegeheims wieder unterwegs mit ihrem Rollator. Ich liess sie also ans Telefon bitten, um ihr mitzuteilen, dass wir sie jetzt vielleicht für längere Zeit nicht besuchen könnten. Sie freute sich sehr über den Anruf, verstand jedoch nicht ganz, was ich sagen wollte. «Weisst du», versuchte ich zu erklären, «wir müssen zu Hause bleiben, der Bundesrat hat das so bestimmt wegen einer schlimmen Krankheit.» «Ach so», meinte sie fröhlich, «ja, wenn die schon regieren, müssen sie eben von Zeit zu Zeit auch etwas befehlen.» Mein Lachen wird ihr gutgetan haben. Den Sinn des Ganzen bekam sie wohl nicht mit.
Je länger je mehr komme ich zum Schluss, dass Demenz für einen persönlich nicht das Schlimmste ist, was einem passieren kann…
Elisabeth, 25.3.2020
Ich sende dir eine freundschaftlich gemeinte Umarmung! 🤗 Und alles liebe an deine großartig charmante Freundin. 🌹
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Herzlichen Dank, Liebe, ich umarme Dich ebenfalls auf Distanz. Ja, meine Freundin ist etwas Besonderes. Ich freue mich, dass sie so lange leben darf.
Liebe Grüsse, Elisa
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Bedenkenswerte Worte, da am Ende Ihres feinen Artikels…
Gruß von Sonja
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Danke Dir herzlichst, liebe Sonja. Es ist schön, wenn man selbst auf Distanz verstanden wird. Liebe Grüsse, Elisa
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Supergutes Twain-Zitat! Bin ja Fan!
Danke für die positive Energie deiner Zeilen, liebe Elisa!
Liebe Grüße
Marion
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Hallo Elisa,
mit Freude und Zustimmung habe ich Deinen Beitrag gelesen. Ich finde Deinen Umgang mit dem Altern erfrischend. Und Denien Beitrag sehr umsichtig. Das Lesen hat Spaß gemacht und auch nachdenklich.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Janina Laurien
BlogBeauty – Mind Soul Body
janinalaurien.com
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Liebe Janina, danke für Deinen Beitrag. Das freut mich sehr. Liebe Grüsse, Elisa
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